Kanonendenkmal 1870/71: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Stadtwiki Görlitz
Zur Navigation springenZur Suche springen
K (Die erbeutete Kanone gelangte nach Görlitz. – Interessant wäre eine Klärung der Fragen „Auf welchem Wege“ / „Wie? Mit der Eisenbahn?“ / „Durch wen?“)
(9 dazwischenliegende Versionen von 6 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
<big> ''' Görlitz '''
+
== Über das Kanonendenkmal ==
:Kriegerdenkmal 1870/71 </big>
 
  
<b>Hierarchie, aktuell </b><br />
+
Am [[4. August]] [[1870]] eroberte das [http://wiki-de.genealogy.net/J%C3%A4g.B_5 Niederschlesische Jägerbataillon Nr. 5] sein erstes französisches Geschütz "le Douay" bei [http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Wei%C3%9Fenburg Weißenburg].
Görlitz (Oberlausitz) - Bundesrepublik Deutschland - Sachsen
+
Nach Görlitz gelangte die Kanone am [[23. Juni]] [[1871]] und erhielt einen Ehrenplatz vor dem [[Kaisertrutz]].
  
<b>Hierarchie, historisch (1914)</b><br />
+
Aufgrund der nach der Niederschlagung der napoleonischen Herrschaft aufkommenden Sieges-Euphorie wurde [[1873]] beschlossen, ein passendes Siegesdenkmal zu errichten.
Görlitz (Oberlausitz) - Königreich Preußen - Provinz Schlesien
+
Als Anfang der [[1870er]] [http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Gropius Martin Gropius] die Stadt besuchte, konnte er vom Magistrat als Berater für den Bau gewonnen werden.
 +
Bildhauer  [http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Siemering Rudolf Siemering] aus Berlin entwarf um diese Beutekanone ein Denkmal im damals üblichen Stil.
 +
[[1874]] wurde das Monument zwischen Kaisertrutz und Theater aufgestellt. Der halbrunde Relieffries ist eine verkleinerte Nachbildung des Relieffries am
 +
Siegesdenkmal im Berliner Lustgarten.
 +
An diesem Denkmal wurden in den folgenden Jahrzehnten jährlich am [[4. August]] Kranzniederlegungen in Gedenken an jene Schlacht bei Weißenburg
 +
durchgeführt.
  
== Art des Denkmals ==
+
=== Geschichte ===
'''Kriegerdenkmal 1870/71''' <br>- mit Relieffries
+
*[[4. August|4.8.]][[1870]] - Erbeutung der Kanone bei Weißenburg
 
+
*[[23. Juni| 23.6.]][[1871]] - Ankunft in Görlitz und Aufbau vor dem [[Kaisertrutz]]
=== Beschreibung des Denkmals ===
+
*[[1873]] - Beschluss zum Denkmal
"Kanonen-Denkmal" mit Rundrelief
+
*[[4. August|4.8.]][[1874]] - Feierliche Enthüllung des Denkmals. Das Denkmal wurde anfänglich mit Terrakotta-Fries aufgestellt.
----------------------------------------------------------------------------
+
*[[1898]] - Guß-Ausführung des Frieses durch die Gießerei der Lauchhammerwerke
Der halbrunde Relieffries ist eine verkleinerte Nachbildung des Relieffries am Siegesdenkmal im Berliner Lustgarten. Das Denkmal umschließt im Halbkreis die erste im deutsch-französischen Kriege vom Niederschlesischen Jägerbataillon Nr. 5 eroberte Kanone.
+
*[[17. Juni|17.6.]][[1920]] - zunehmender Zerfall wird öffentlich bemängelt
 +
*[[1942]] - Umlagerung der Kanone in die Kanonenkammer des [[Kaisertrutz|Kaisertrutzes]]
 +
*nach [[1945]] - Abriss des Denkmals
 +
*bis [[2002]] - Aufbewahrung im Magazin der [[Kaisertrutz|Städtischen Sammlungen]]
 +
*nach [[2002]] - Dauerleihgabe im Schloss Krobnitz
  
 
=== Inschriften am Denkmal ===
 
=== Inschriften am Denkmal ===
auf dem Kanonensockel:
+
; auf dem Kanonensockel: <center>'''"Erstes im Kriege gegen Frankreich erobertes Geschütz"'''</center>
::  '''"Erstes im Kriege gegen Frankreich erobertes Geschütz"'''
+
; Umschrift unter und über dem Relieffries: <center>'''"Wir lassen Pflug und Hammer - Wir lassen Buch und Kammer - <br>In Arbeit einig und in Wehr - Mit Gott und unserm Kaiser - <br>Ein Haus, ein Volk, ein Heer"''' </center>
unter und über dem Rund-Relief:
 
::  '''"Wir lassen Pflug und Hammer - Wir lassen Buch und Kammer -'''
 
::  '''In Arbeit einig und in Wehr - Mit Gott und unserm Kaiser -'''
 
::  '''Ein Haus, ein Volk, ein Heer"'''
 
  
== Standort ==
+
=== Ausführende Werkstätten / Material ===
Demianiplatz
 
 
 
=== Verbleib ===
 
nicht erhalten
 
 
 
== Entwurf und Ausführung des Denkmals ==
 
=== Entwurf ===
 
* Bildhauer  Rudolf Siemering, Berlin
 
 
 
=== ausführende Werkstätten / Material ===
 
 
* '''Relieffries'''
 
* '''Relieffries'''
 
** Tonwarenfabrik Ernst March, Charlottenburg bei Berlin / Terrakotta
 
** Tonwarenfabrik Ernst March, Charlottenburg bei Berlin / Terrakotta
 
** Bild- und Erzgießerei Lauchhammerwerke / Bronzeguss
 
** Bild- und Erzgießerei Lauchhammerwerke / Bronzeguss
  
== Stifter / Finanzierung ==
+
=== Stifter / Finanzierung ===
 
* Stifter: Bürgerschaft der Stadt Görlitz
 
* Stifter: Bürgerschaft der Stadt Görlitz
 
** Finanzierung: freiwillige Spenden
 
** Finanzierung: freiwillige Spenden
  
=== Kosten ===
+
== Fotoimpressionen ==
* Gesamtkosten: -?-
 
  
=== Tabellarische Darstellung ===
+
<gallery>
  '''__.__.1873 - Feierliche Enthüllung des Denkmals'''
+
Bild:Kanone.jpg|Kanonendenkmal, Postkartenverlag Silesia Görlitz
              » Das Denkmal wurde anfänglich mit Terrakotta-Fries aufgestellt.
+
</gallery>
  __.__.1898 - Guß-Ausführung des Frieses durch die Gießerei der Lauchhammerwerke
 
  
 
== Literatur- und Quellenangaben / Weblinks ==
 
== Literatur- und Quellenangaben / Weblinks ==
Zeile 56: Zeile 48:
 
# H. Knackfuß (Hrsg.), Künstler-Monographien; Siemering von Berthold Daun, Bielefeld 1906, S. 30
 
# H. Knackfuß (Hrsg.), Künstler-Monographien; Siemering von Berthold Daun, Bielefeld 1906, S. 30
 
# Zentralregister der Preußischen Personen- und Kriegerdenkmäler - Z 1.003  
 
# Zentralregister der Preußischen Personen- und Kriegerdenkmäler - Z 1.003  
 
+
# Görlitz um die Jahrhundertwende, Städtische Kunstsammlungen Görlitz S.12
<!--=== Weblinks ===---->
+
# Das Jägerbataillon bei GenWiki - http://wiki-de.genealogy.net/J%C3%A4g.B_5
<!--=== Querverweise ===---->
 
  
 
[[Kategorie: Kriegerdenkmale]]
 
[[Kategorie: Kriegerdenkmale]]

Version vom 27. Februar 2020, 06:57 Uhr

Über das Kanonendenkmal

Am 4. August 1870 eroberte das Niederschlesische Jägerbataillon Nr. 5 sein erstes französisches Geschütz "le Douay" bei Weißenburg. Nach Görlitz gelangte die Kanone am 23. Juni 1871 und erhielt einen Ehrenplatz vor dem Kaisertrutz.

Aufgrund der nach der Niederschlagung der napoleonischen Herrschaft aufkommenden Sieges-Euphorie wurde 1873 beschlossen, ein passendes Siegesdenkmal zu errichten. Als Anfang der 1870er Martin Gropius die Stadt besuchte, konnte er vom Magistrat als Berater für den Bau gewonnen werden. Bildhauer Rudolf Siemering aus Berlin entwarf um diese Beutekanone ein Denkmal im damals üblichen Stil. 1874 wurde das Monument zwischen Kaisertrutz und Theater aufgestellt. Der halbrunde Relieffries ist eine verkleinerte Nachbildung des Relieffries am Siegesdenkmal im Berliner Lustgarten. An diesem Denkmal wurden in den folgenden Jahrzehnten jährlich am 4. August Kranzniederlegungen in Gedenken an jene Schlacht bei Weißenburg durchgeführt.

Geschichte

  • 4.8.1870 - Erbeutung der Kanone bei Weißenburg
  • 23.6.1871 - Ankunft in Görlitz und Aufbau vor dem Kaisertrutz
  • 1873 - Beschluss zum Denkmal
  • 4.8.1874 - Feierliche Enthüllung des Denkmals. Das Denkmal wurde anfänglich mit Terrakotta-Fries aufgestellt.
  • 1898 - Guß-Ausführung des Frieses durch die Gießerei der Lauchhammerwerke
  • 17.6.1920 - zunehmender Zerfall wird öffentlich bemängelt
  • 1942 - Umlagerung der Kanone in die Kanonenkammer des Kaisertrutzes
  • nach 1945 - Abriss des Denkmals
  • bis 2002 - Aufbewahrung im Magazin der Städtischen Sammlungen
  • nach 2002 - Dauerleihgabe im Schloss Krobnitz

Inschriften am Denkmal

auf dem Kanonensockel
"Erstes im Kriege gegen Frankreich erobertes Geschütz"
Umschrift unter und über dem Relieffries
"Wir lassen Pflug und Hammer - Wir lassen Buch und Kammer -
In Arbeit einig und in Wehr - Mit Gott und unserm Kaiser -
Ein Haus, ein Volk, ein Heer"

Ausführende Werkstätten / Material

  • Relieffries
    • Tonwarenfabrik Ernst March, Charlottenburg bei Berlin / Terrakotta
    • Bild- und Erzgießerei Lauchhammerwerke / Bronzeguss

Stifter / Finanzierung

  • Stifter: Bürgerschaft der Stadt Görlitz
    • Finanzierung: freiwillige Spenden

Fotoimpressionen

Literatur- und Quellenangaben / Weblinks

  1. Fritz Abshoff, Deutschlands Ruhm und Stolz, Berlin 1903, S. 110 (Abb. S. 127)
  2. Lauchhammer Bildguß, Auslese ... Denkmäler, Lauchhammer 1929
  3. H. Knackfuß (Hrsg.), Künstler-Monographien; Siemering von Berthold Daun, Bielefeld 1906, S. 30
  4. Zentralregister der Preußischen Personen- und Kriegerdenkmäler - Z 1.003
  5. Görlitz um die Jahrhundertwende, Städtische Kunstsammlungen Görlitz S.12
  6. Das Jägerbataillon bei GenWiki - http://wiki-de.genealogy.net/J%C3%A4g.B_5